Dialektologie, Ethnologie – und Ideologie

1. Das Ideologem der Bodenständigkeit Der ist in der Romanistik ohne jeden Zweifel der Prototyp eines ethnolinguistischen Atlas. Allerdings zeigt er in exemplarischer Weise auch, welche ideologischen Grundannahmen in die Konzeption eingeflossen sind; als ‘ideologisch’ werden in dieser Vorlesung implizite oder explizite Werturteile bezeichnet, die im Widerspruch zum erklärten Forschungsziel stehen. Einzelne Bausteine womöglich komplexerer […]

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Methodik aus etischer Perspektive: die Atlanten

3. Ethnolinguistische Typisierung kommunikativer Räume Großräumig konzipierte Atlanten, die ihr Material mit einem standardisierten Fragebuch erheben, sind wohl grundsätzlich der etischen Perspektive verpflichtet; für den italoromanischen Raum gibt es  zwei Großprojekte, die sogar über Italien hinausreichen. Beide sind ethnolinguistisch angelegt, obwohl nur einer davon, der Sprach- und Sachatlas Italiens und der Südschweiz , das im […]

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Der Atlas zur deutschen Alltagssprache (AdA) – Crowdsourcing als empirische Methode

Der Atlas zur deutschen Alltagssprache von Stephan Elspass und Robert Möller markiert einen weiteren Meilenstein auf dem Weg in die digitale Geolinguistik, denn er setzt, vermutlich erstmals in der Linguistik, Crowdsourcing als einzige Erhebungsmethode sprachlicher Daten ein.   „Crowdsourcing ist eine interaktive Form der Leistungserbringung, die kollaborativ oder wettbewerbsorientiert organisiert ist und eine große Anzahl […]

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Audio-Atlanten

Inzwischen gibt es neben dem ‘sprechenden’ einige andere Audio-Atlanten; dazu gehören ohne Anspruch auf Vollständigkeit die folgenden: Atlante sintattico della Calabria ( und ); Vivaio Acustico delle Lingue e dei Dialetti d’Italia ; Interactive Atlas of Romance Intonation ; Audio-Atlas siebenbürgisch sächsischer Dialekte ; Sprechender Sprachatlas von Bayern ; Sprechender Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben (mit angrenzendem Oberbayern) […]

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Vom Feld ins Netz: Drei Generationen von Sprachatlanten

Das Forschungsinteresse an diatopischer Variation hat in Gestalt der Sprachatlanten eine genuin vergleichende Gattung hervorgebracht. Es ist angesichts der ausgeprägten dialektalen Fragmentierung nicht überraschend, dass sich gerade diese Tradition in Italien sehr produktiv entfaltet hat (cf. den Überblick in ). Orientiert man sich am Verständnis der diatopischen Variation, an der Auffassung von Repräsentativität der sprachlichen […]

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AIS: Pragmatik

Wirklich nur am Rande werden pragmatische Daten erfasst; die ganz wenigen relevanten Karten bieten jedoch etliche sehr wertvolle ethnolinguistische Informationen, deren systematische Aufarbeitung unbedingt lohenswert wäre. Ein gutes Beispiel liefern die in AIS 738 erfassten Traditionen des Grüßens. 

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AIS: Syntax

Wenig ergiebig ist das Datenmaterial für syntaktische Analysen, aber immerhin gibt es unter den Fragen einige stereotype Sätze: Man beachte, dass die Datenerhebung durch syntaktische Stimuli dieser Art einem ganz anderen Prinzip folgt, als die Erhebung des Lexikons: Hier wird von den Informanten im Grunde eine Übersetzung in den Dialekt verlangt. Im Fall der lexikalischen […]

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AIS: Morphosyntax

Generell ist der AIS eine ausgezeichnete Grundlage für die Erforschung morphologischer Variation, wenn gleich die erfassten Kategorien  im Kartentitel nicht explizit genannt werden; so ist implizit klar, dass eine Karte wie LA FOGLIA; LE FOGLIE (AIS 562) neben den zahlreichen phonetischen Varianten auch systematisch die Markierung des Feminin Plural erfasst, die teils, wie in der […]

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Der Sprach- und Sachatlas Italiens und der Südschweiz (AIS) – ein Prototyp

11. Skizze des Unternehmens Die Geschichte der Geolinguistik im Allgemeinen oder der italienischen Dialektologie im Besonderen sind nicht Gegenstand dieser Vorlesung; es geht jedoch um die grundlegenden neuen Entwicklungen, die sich in den letzten 20 Jahren ergeben haben. Daher ist es zunächst angebracht, die traditionelle Forschung exemplarisch und auch im Detail zu beschreiben. Als Ausgangspunkt […]

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