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LAMUC: voll transparente / halbtransparente / opake Repräsentationen (Team 1)




Legende:
volltransparent
halbtransparent
opak

Auf dieser Karte sehen Sie, mit welchem Grad an Transparenz die einzelnen fotografierten Objekte auf Lateinamerika hinweisen. Als volltransparent sind die Gegenstände bezeichnet worden, bei denen man einen sofortigen Zusammenhang zwischen Lateinamerika und dem Objekt erkennt (z.B. durch Länderhinweis (LAMUC_14a-d: 14.05. SP)). Halbtransparente Subjekte werden jedoch nur indirekt mit Lateinamerika in Verbindung gebracht. Beispielsweise wären das Tanzschulen, in denen der Gesellschaftstanz "Salsa" angeboten wird (LAMUC_37a-c: halbtransparent (14.05. RL)). Dieser ist als lateinamerikanischer Tanz im Wissen einer in München aufgewachsenen Person (welche als Ausgangspunkt im Seminar benannt wurde) verankert, allerdings wird der Verweis auf Lateinamerika durch das "Hindernis" Tanz erschlossen, nicht durch eine volltransparente Darstellung. Opak sind alle Objekte, die man nicht als lateinamerikanisch zugehörig ansieht und bei denen ein gewisses kulturspezifisches Wissen erforderlich ist, um sie in den lateinamerikanischen Kontext einzuordnen. Zu nennen wäre hierbei ein Restaurant in der Humboldtstraße 1, welches "Humboldts" heißt. Es benötigt eine belesene Person, die sich mit der Geschichte Lateinamerikas auskennt, um diesen Hinweis richtig mit dem Kontinent und der Kolonialzeit in Verbindung zu bringen (LAMUC_37a-c: halbtransparent (28.05. EG)).

Auffällig ist die Tendenz zu einer volltransparenten Darstellung Lateinamerikas, die standortunabhängig erscheint. Situative Bedingtheit könnte man in der bevorzugten opaken Darstellung der lateinamerikanischen Kunst und der historisch-begründeten Straßenbezeichnungen sehen. Restaurants, Kosmetikläden, natürlicherweise Konsulate der einzelnen Länder sind hingegen zumeist eindeutig volltransparent gezeigt.

Als mögliche Interpretierungsversuche der stark volltransparenten Darstellung Lateinamerikas in München stehen zur Auswahl: Ein gewisser Nationalstolz, bei dem man der Bevölkerung Münchens gerne die Eigenarten, die Besonderheiten seiner eigenen Herkunft darstellen möchte. Ein Marketingfaktor wäre eine weitere plausible Begründung. Eventuell möchte man mit positiv konnotierten Vorurteilen, z.B. Spaß, Lebensfreude... Kunden und/oder Besucher anziehen. Auch lediglich zur Information könnten die eindeutigen Hinweise begründet liegen. Es könnte als Zweck zur Mitteilung der Kunden dienen, damit man weiß, dass man nun ein lateinamerikanisch-zugehöriges Gebäude betritt und z.B. die landestypische Küche erwarten kann. Soziolinguistisch werden die Bereiche 'Sprachprestige' und 'Sprache und Identität' vordergründig behandelt. Es wird keine Abgrenzung betrieben, sondern ein gewolltes Abheben von der restlichen städtischen Umgebung.

Zusatz: Es gibt auch Objekte, die als zuerst als opak eingestuft werden, aber durch einen zusätzlichen Text erklärt werden und gelegentlich dadurch negativ oder positiv dargestellt werden. Ein in der obigen Darstellung nicht erwähntes Straßenschild des Kolumbusplatzes, mit einem darunter angebrachten Textverweis auf die Kolonialzeit, wäre hierbei als Beispiel zu nennen.

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