„Gli italoamericani di oggi sono i nipoti di quelli che arrivarono fra il 1880 e il 190, hanno colto successi importanti e, come fanno tutti gli americani, ne perseguono ancora di maggiori, vogliono emergere. Tutto ha iniziato quando i Giuseppe Verdi arrivavano a Ellis Island scegliendo di diventare Joseph Green […]“ (Molinari 2011: 37).
Geschichtlicher Hintergrund, Einwanderungswellen nach New York City
In der Geschichte Italiens ist die Migration der Bewohner in andere Länder schon immer gegenwärtig gewesen. Gerade aber im 19. Jahrhundert, war das Land mehr denn je geprägt von Armut und Hungersnöten. Auf Grund dessen emigrierten immer mehr Italiener nach Amerika (De Mauro 1976: 55-63). Interessanterweise begann die Auswanderung eher nach Süd-, anstatt Nordamerika. Dies änderte sich aber schlagartig gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die frühesten italienischen Einwanderer, gingen nach New York, um dort als Obstverkäufer zu arbeiten. Andere wiederum siedelten sich in Kalifornien an, um dort bei der Weinernte zu helfen. In den frühen 90er Jahren des 19. Jahrhundert waren 90% der Arbeiter im öffentlichen Dienst in New York, Italiener. In Chicago sogar 99% der Straßenarbeiter. (vgl.http://www.digitalhistory.uh.edu/voices/italian_immigration.cfm)
Lage
Das mittlerweile kleine Viertel Little Italy befindet sich noch heute in Lower Manhattan, New York. Begrenzt wird Little Italy durch die Centre Street im Westen, die Houston Street im Norden, die Canal Street im Süden und die Bowery im Osten. Nördlich des heutigen Little Italy hat sich der kleine Teil Nolita abgespalten, der „North of Little Italy“. Eine der bekanntesten Straßen im italienischen New York ist die Mulberry Street, die sich als Hauptstraße durch das Viertel zieht. Um 1910 fasste das Viertel 10.000 Italiener. Das frühere pulsierende Viertel, war nach Familien und Regionen aufgeteilt: die Sizilianer wohnten in der Elizbeth Street oder die Apulier und Kalabresen in der Mott Street. Somit waren 90% der Bewohner des Viertels Italiener oder italienischen Ursprungs. (vgl. Tonelli 2013: 1).
Year |
Population |
White |
% |
% |
% |
% |
|||
1900 |
1,850,093 |
1,808,968 |
97.78 |
36,246 |
1.96 |
4,861 |
0.26 |
789,626 |
42.68 |
1910 |
2,331,542 |
2,266,578 |
97.21 |
60,534 |
2.60 |
4,260 |
0.18 |
1,116,477 |
47.89 |
1920 |
2,284,103 |
2,168,906 |
94.96 |
109,133 |
4.78 |
6,003 |
0.26 |
950,264 |
41.60 |
1930 |
1,867,312 |
1,633,329 |
87.47 |
224,670 |
12.03 |
9,124 |
0.49 |
689,506 |
36.93 |
1940 |
1,889,924 |
1,577,625 |
83.48 |
298,365 |
15.79 |
13,467 |
0.71 |
582,895 |
30.84 |
1950 |
1,960,101 |
1,556,599 |
79.41 |
384,482 |
19.62 |
16,083 |
0.82 |
461,102 |
23.52 |
1960 |
1,698,281 |
1,271,822 |
74.89 |
397,101 |
23.38 |
25,487 |
1.50 |
374,698 |
22.06 |
1970 |
1,539,233 |
1,089,302 |
70.77 |
380,442 |
24.72 |
47,332 |
3.08 |
307,630 |
19.99 |
1980 |
1,428,285 |
841,204 |
58.90 |
309,854 |
21.69 |
72,884 |
5.10 |
348,581 |
24.41 |
1990 |
1,487,536 |
867,227 |
58.30 |
326,967 |
21.98 |
110,629 |
7.44 |
383,866 |
25.81 |
2000 |
1,537,195 |
835,610 |
54.36 |
267,302 |
17.39 |
145,607 |
9.47 |
452,440 |
29.43 |
2010 |
1,585,873 |
911,073 |
57.45 |
246,687 |
15.55 |
180,425 |
11.38 |
|
|
https://en.wikipedia.org/wiki/Demographic_history_of_New_York_City#Manhattan
Ab 1910 ist ein stetiger Rückgang der italienischen Bevölkerung bemerkbar. Vor allem nach Ende des 2. Weltkrieges zogen mehr und mehr Italiener in die anderen Stadtteile von New York City. Das Anfang des 20 Jahrhundert wachsende und florierende Viertel wird immer mehr von dem expandierenden Viertel Chinatown zurückgedrängt. Übrig bleibt die zentrale neapolitanisch geprägte Mulberry Street (vgl. Molinari 2011: 38 -39). Wie in der Tabelle sichtbar, nahm die Asiatische Bevölkerung in Manhattan stark zu, sodass in Laufe des 20. Jahrhundert Little Italy extrem schrumpfte. Nach einer neuen Volkszählung in New York City im Jahre 2000, zählten die aus China stammende Bevölkerung (81%) das circa hundertfache der Italienischen (8,25 %). Little Italy ist zu einem Nostalgieviertel geworden, das heute mit Witz und Charme an die ehemaligen italienischen Bewohner erinnert. (vgl. Tonelli 2013: 2).
Kultur
Das diesjährige 90. Fest des San Gennaro, Heiligen Januaris (vgl. http://www.portanapoli.de/neapel/blutwunder-san-gennaro), war ursprünglich ein eintägiger Feiertag. Er wurde das erste Mal im September 1926, nach der Ankunft der Neapolitaner in New York zelebriert. San Gennaro war bis 305 n. Chr. Bischof von Neapel und starb dort als Märtyrer (Garlaschelli 1993). Heute wird der Heilige über 10 Tage lang gefeiert. Besonders sehenswert ist die Prozession mit der Statue durch die Mulberry Street, beginnend an den Toren der Blood Church (vgl. http://www.littleitalynyc.com/sg_page1.asp).
Italo – americano in Little Italy, New York
Laut Hermann W. Haller existiert in Nord-Amerika eine bestimmte lingua franca non – standart die auf Grund der Einwanderungswellen der Italiener entstanden ist. Eine lingua franca ist eine auf dem romanischen basierenden Pidgin Sprache, entstand im Mittelalter, durch den Sprachkontakt zwischen Romanen und nicht romanisch Sprechender Personen. Sie wird auch als Handelssprache bezeichnet und wird seit jeher zur Verständigung zweier unterschiedlichen Sprecher genutzt. Daher wurde die lingua franca von den süditalienischen Immigranten, gerade für die ‚hohe‘ Kommunikation mit den Einheimischen Amerikanern genutzt. Aufgrund der unterschiedlichen Herkunft der Italiener und der damit verbundenen Dialekten, gab es viele verschiedene Variationen dieses Pidgin. Zudem gibt es in der franca italo – americana auch weitere Unterschiede im Hinblick auf Alte-r, Geschlecht, Schulbildung und gesellschaftlicher Stellung des Sprechers (vgl. Haller 1993: 3,7-8, 18-21).
Italo – americano im Gebrauch
Im Hinblick auf den Sprachkontakt zwischen Einheimischen und Immigranten in Amerika, kam es zur Entwicklung einer eigenen Sprache, des italoamericano. Durch verschiedene Sprachphänomene wie Interferenzen code switching und dialect mixing (vgl. Prifti 2014, 378-379) entstehen neue Begriffe (Haller 1993: 31 -33):
- aiscrima ← ice cream „gelato“
- bega à bag „borsa“
- carro àcar „automobile“
- boia à boy „ragazzo“
- futte à foot „piede“
- giobba àjob „lavoro“
- lova à lover „amante“
- munu à moon „luna“
- parcare à to park „parcheggiare“
- stoppare à tos top „fermarsi“
- storo àstore „negozio“
- ticchetta à ticket „biglietto“
- uindi à windi „ventoso“
Landscaping in Little Italy (Molinari 2011: 14-115)
Die Entwicklung der Italienischen Sprache
Im folgenden Videobeitrag wird ein junger Italo – americano, der zweiten Generation, zu seinen Sprachgewohnheiten befragt:
https://www.youtube.com/watch?v=FLrmERbr7j0
Es wird deutlich, wie der junge Italiener im Interview ebenfalls erzählt, dass die Anzahl der italienisch Sprachigen stark abnimmt. Es wird zunehmend englisch gesprochen. Vor allem im gesellschaftlichen Umfeld, Schule, mit Freunden und bei der Arbeit. „Nella terza generazione l’italiano consiste spesso solo in qualche parola o frase sentita dai nonni“ (Treccani, la cultura italiana). Trotzdem ist es noch von Bedeutung, die Muttersprache zu beherrschen. Der Befragte bestätigt, dass er eher Italostandart als Dialekt spricht, vor allem um sich bei einem Besuch in Italien verständigen zu können. Zu beobachten ist, dass selbst in der zweiten Generation ein intensiver Bezug zu Italien besteht. Dennoch möchte der italienisch stämmige Amerikaner das Interview lieber in seiner gewohnten Sprache, Englisch führen.
Folgende Grafiken verbildlichen die Abnahme der Italienischen Sprache im Englischsprachigen Raum:
http://www.treccani.it/enciclopedia/italoamericano_%28Enciclopedia-dell'Italiano%29/
Ebenfalls sichtbar werden die Zentren der italienisch Sprachigen an Hand folgender Karte im Jahre 2005:
Im Hinblick auf die verschwindende italienische Kultur in Nordamerika, widmen sich immer mehr öffentliche Medien der italienischen Nachrichtenvermittlung. Die online Zeitung L’Italo –Americano verfasst aktuelle Artikel zu relevanten italienischen Themen:
http://www.italoamericano.org/content/about-us
Bibliografie
Online:
http://www.digitalhistory.uh.edu/voices/italian_immigration.cfm [letzer Zugriff 11.05.2016]
https://www.google.de/maps/place/Little+Italy [letzer Zugriff 11.05.2016]
http://images.treccani.it/enc/media/share/images/orig//system/galleries/ENCICLOPEDIA_DELL_ITALIANO/I_VOLUME/FIGURE/113_Italoamericano_1.jpg [letzer Zugriff 11.05.2016]
http://www.italoamericano.org/content/about-us [letzer Zugriff 11.05.2016]
http://www.littleitalynyc.com/sg_page1.asp [letzer Zugriff 11.05.2016]
http://www.portanapoli.de/neapel/blutwunder-san-gennaro [letzer Zugriff 11.05.2016]
http://www.treccani.it/enciclopedia/italoamericano_%28Enciclopedia-dell'Italiano%29/ [letzer Zugriff 11.05.2016]
https://en.wikipedia.org/wiki/Demographic_history_of_New_York_City#Manhattan [letzer Zugriff 11.05.2016]
https://www.youtube.com/watch?v=FLrmERbr7j0 [letzer Zugriff 11.05.2016]
De Mauro, Tullio (1976): Storia linguistica dell'Italia unita. Bari: Laterza.
Garlaschelli, L. Ramaccini, F., Della Sala, S. (1994): The Blood of St. Januarius. Chemistry in Britain. Onlien: http://www.cicap.org/n/articolo.php?id=101014 [letzter Zugriff 11.05.2016]
Haller, Hermann W. (1993): Una lingua perduta e ritrovata. L’italiano degli italo-americani. Firenze : La Nuova Italia.
Molinari, Maurizio (2011): Gli italiani di New York. Gius: Laterza & Figli.
Prifti, Elton (2014): Italoamericano. Italiano e inglese in contatto negli USA. Berlin: De Gruyter.
Tonelli, Bill (2013): Arrivederci, Little Italy. New York.
Missverständnis zur Lingua franca; der Ausdruck bezeichnet einerseits das im Mittelalter im Mittelmeer entstandene Pidgin (das mit NY nicht zu tun hat) und andererseits auch andere Sprachen, die als gemeinsames Verständigungsmittel zwischen Sprechern unterschiedlicher Sprachen verwandt werden;
Gliedrung nicht ganz überzeugend; wieso wir die Zeitung (zum Schluss) nicht unter ‚Kultur‘ behandelt? unsgesamt etwas kurz