Anzeigen verschiedenster Natur – von der Kleinanzeige (Stellen-, Verkaufs-, Ankaufs-, Tausch-, Event-, Gratisanzeige) über die Kontaktanzeige bis hin zur Familienanzeige (Bekanntgabe von Jubiläen, Familienfeiern, Todesanzeigen) – werden mit ganz unterschiedlichen Zielen und in unterschiedlichen Medien geschaltet (regionale bzw. nationale Printmedien, online-Medien etc.).
Eine medienlinguistische Untersuchung kann sich in mehrfacher Perspektivierung mit solchen Anzeigen beschäftigen. Zum einen liegt es nahe, die Textgestalt(ung) zu untersuchen. Dies kann unter morphologischen, syntaktischen, lexikalischen, varietätenlinguistischen (evtl. diasystematische, auch ‚mediensprachliche‘ Markiertheit der verwendeten Sprache sowie die Frage nach Ein- oder Mehrsprachigkeit) Kriterien erfolgen. Ein weiterer interessanter Bereich ist die Analyse der Text-Bild-Relation in den Anzeigen. Darüber hinaus ist aber natürlich auch der pragmatische Aspekt von größter Wichtigkeit: welche Absichten haben die Verfasser der Anzeigen? Wie werden sie vom Rezipienten aufgenommen?
Der Kurs wird sich kontrastiv mit französischen, spanischen, italienischen und deutschen (evtl. vergleichend auch noch mit englischen) Anzeigen in synchronischer wie diachronischer Perspektive beschäftigen.