Das Seminar beschäftigt sich mit populären Medien in einer alltagskulturellen Perspektive und versteht darunter inhaltliche Produkte, Programme und auch die Apparate ihrer Verbreitung. Im Zentrum des kulturanthropologischen Interesses stehen die Beziehungen zwischen Alltag und Medien, die alltagskulturelle Themen nicht nur aufgreifen, sondern sie verstärken und auf sie zurückwirken. Das Proseminar gibt einen Überblick über die ethnologische Medienforschung und bietet Raum für die Durchführung einer eigenen empirischen Studie. In einem ersten Block werden wir uns mit volkskundlich-ethnologischen und kulturtheoretischen Ansätzen der Medienforschung beschäftigen und einen Blick in die Medien- und Fachgeschichte werfen. Der zweite Block widmet sich den Wechselwirkungen zwischen Alltag und Medien. Wie wird „Kultur“ mediatisiert? Welche Auswirkungen hat die Präsenz medialer Systeme im Hinblick auf alltägliche Lebens- und Wertewelten? Wie lassen sich die Beziehungen zwischen Alltagsrealität und Virtualität greifen? Mit welchen kulturellen Techniken werden mediale Produkte angeeignet und bewertet? Wir werden uns diesen Fragen ausschließlich über empirische Forschungen und Fallbeispiele nähern, aus denen Anregungen zu Forschungsfragen und methodischen Ansätzen für die eigenen Hausarbeiten gezogen werden sollen.
Das Seminar endet mit einem kurzen dritten Block, in dem die Medien als Berufsfeld für AbsolventInnen behandelt werden. Zu diesem Zweck werden wir uns mit journalistischen Darstellungsformen auseinandersetzen und nach Möglichkeit einen Besuch der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien durchführen, das verschiedenste Medienprojekte durchführt und Aufgaben in der Medienberatung und -erziehung übernimmt.
Die Veranstaltung im LSF und Zugang zum Textmaterial: