Es wird die Ansicht vertreten, die räumliche Dimension sei für das ‚eigentliche‘ Verständnis von Sprache sekundär, denn der Raum sei allenfalls die mehr oder weniger beliebig austauschbare Bühne, auf der Sprache zur Aufführung gebracht wird. Diese Ansicht wird den Einzelsprachen nicht gerecht, denn die Beziehungen zwischen Sprache und Raum sind durchaus substantiell und wechselseitig. Es sind einerseits die sprachlichen Verhältnisse, die unsere sozialen Räume überhaupt erst konstitutieren: Soziale Räume sind kommunikativ verfasst. Andererseits produzieren die kommunikationsräumlichen Verhältnisse permanent sprachliche Veränderungen, insofern die Sprecher eine ganz unterschiedlich ausgeprägte Mobilität entfalten und dadurch in sehr verschiedene, mehrsprachige Netzwerke eingebunden sind.
Sprache und Raum – Italien und das Italienische
Thomas Krefeld
Version:Zitation: Krefeld, Thomas (2019): Sprache und Raum – Italien und das Italienische. Vorlesung dh-lehre. Version 7 (11.11.2019, 18:22). url: https://www.dh-lehre.gwi.uni-muenchen.de/?p=77045&v=7.
Gliederung:
2: Räumlichkeit der SPRACHE (i) - Die zweistöckige Architektur des Italienischen
3: Räumlichkeit der SPRACHE (ii) - Die areale und die territoriale Ebene
3: Räumlichkeit der SPRACHE (ii) - Die areale und die territoriale Ebene
4: Räumlichkeit der SPRACHE (iii) - Der Atlante linguistico italiano (ALI) im Vergleich zum AIS
5: Räumlichkeit der SPRACHE (iv) - Interlinguale Geolinguistik
5: Räumlichkeit der SPRACHE (iv) - Interlinguale Geolinguistik
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