Warum? – Darum!
Gerade in Zeiten antikolonialer Denkmalstürze ist festzustellen, dass koloniale Unterdrückungsformen bis heute fortwirken. Von strukturellem Rassismus bis hin zu Straßennamen und Feiertagen, bleiben Prozesse der Dekolonisierung bestehen und die Frage über den Umgang mit kolonialen Kontinuitäten bleibt von großer Wichtigkeit.
Die Studierendenkonferenz, ausgehend vom Institut für Romanische Philologie und der Ethnologie, ist für das Wochenende des 15. – 17. Oktober angesetzt.
Der 12. Oktober ist in den meisten Ländern Amerikas ein Feiertag zu Ehren des indigenen Widerstandes (Nicaragua & Venezuela) oder er soll auch an die Begegnung zweier Welten (Chile & Peru) erinnern. Während Gegenstimmen immer lauter werden, bleibt in den Vereinigten Staaten jedoch weiterhin der 12. Oktober als Columbus-Day bestehen und zumindest im Feiertagsnamen wird der ‚Entdecker‘ Kolumbus geehrt. Auch in Europa ist ähnliches Phänomen durch den Día de la Hispanidad, der jedes Jahr mit Militärparaden und Flugshows in Spanien gefeiert wird, vorzufinden.
So wird in Feiertagen, Denkmälern oder weiteren Glorifizierungen der Geschichte sichtbar, an welchen Stellen die Integrierung einer eurozentrismuskritischen Theorie nötig ist. In diesem Sinne ergibt sich die Frage, ob auch aus universitärer Sicht ein Perspektivwechsel stattfinden muss und wenn ja, wie dieser aussehen könnte.
Diese Tagung lädt ein zu einer interdisziplinären Diskussion über die verschiedenen Dekolonialisierungsprozesse sowie über die verschiedenen Dimensionen des postkolonialen Zustandes. Es soll ein Raum geschaffen werden, der eine konstruktive Debatte über kritische Ansätze zwischen verschiedenen Fachrichtungen ermöglicht.