Im Seminar werden wir uns auf mehrfache Art mit den Minderheitensprachen auf der Iberischen Halbinsel beschäftigen:
- Typologisch-linguistische Fragestellungen, z.B.
- Übersicht: welche Minderheitensprachen gibt es überhaupt und zu welchen Sprachfamilien gehören sie?
- Klassische Abstandsmerkmale der betrachteten MS, damit verbunden:
- territoriale Aspekte: wo liegen die Sprachgrenzen?
- wo ist der Sprachstatus fraglich (z.B. Aragonesisch, Asturleonesisch, Mirandesisch)?
- welche Sprachen sind eindeutig nicht romanisch und woran erkennen wir dies (z.B. Baskisch)?
- Soziolingustische Fragestellungen, z.B.
- Wie ist der Status der einzelnen Minderheitensprachen zu bewerten? Mögliche Beschreibungskategorien:
- Sprecherzahl: von <10.000 (z.B. Aragonesisch) bis > 5 Mio (z.B. Katalanisch)
- Kommunikationssituationen: sind die MS überall alltägliches Kommunikationsmittel (z.B. diagenerationelle Unterschiede, Schulpräsenz, etc.)?
- Nutzung kommunikativer Ressourcen (Druckmedien, audiovisuelle Medien, digitale Medien)
- Wie ist der Status der einzelnen Minderheitensprachen zu bewerten? Mögliche Beschreibungskategorien:
- Sprachplanerische Fragestellungen, z.B.
- Ausbaukonzepte der einzelnen Minderheitensprachen
- Normautoritäten und Referenzwerke
- Politische Rahmenbedingungen
Das Seminar ist für Hispanistik– und Lusitanistik-Studierende offen, da die romanischen Minderheitensprachen der Iberischen Halbinsel das gesamte luso-spanische Dialektkontinuum abdecken (von Ost nach West: Katalanisch > Aragonesisch > Asturleonesisch und Mirandesisch > Galicisch). Es sind nur Kenntnisse in einer der Sprachen Spanisch oder Portugiesisch erforderlich.